Conservatio Artis - die Philosophie

Die Erhaltung von Kunst- und Kulturgut - Wozu?

Meine Antwort darauf und wie ich meine Aufgabe als Restauratorin sehe

Restaurierung Philosophie Gloria Hoensbroech

Die Entwicklungsgeschichte des Menschen ist im Wesentlichen die Entwicklungsgeschichte seiner Kultur. So hat sich im Verlauf der Jahrtausende in jeder menschlichen Gesellschaft eine eigene Kulturgeschichte entwickelt, die aus der Vergangenheit kommend die Gegenwart und auch die Zukunft der Gesellschaft prägt.

Um die Gegenwart zu verstehen, ist es wichtig, die Vergangenheit zu kennen. Kunst, Musik, Literatur, Philosophie, die Entwicklung von Werkzeugen und Gebrauchsgegenständen, letzendlich alles, was der Mensch in irgendeiner Form je erschaffen hat, sei es materiell oder immateriell, ist Ausdruck seiner Entwicklungsgeschichte. Kultur beginnt mit der Handhabung von Feuer und der Herstellung einfacher Werkzeuge, führt von der Erfindung des Rades über den Ochsenkarren bis zum motobetriebenen Fahrzeug und uns zum heutigen Zeitpunkt mit kleinsten Computern satellitengesteuert durch Weltall. Durch den Erhalt und die Weiterentwicklung des materiellen und immateriellen kulturellen Erbes, sei dies mündlich, schriftlich oder in jedweder Form gestalterisch tradiert, sichern wir letztendlich unsere Existenz. Von daher ist die Förderung, die Pflege und der Erhalt des Kulturgutes ein elementarer Bestandteil jeder Gesellschaft. Sehr vereinfacht gesprochen: Hätte man das Wissen um die Handhabung des Feuers und die Erfindung von Hilfsmitteln zu eben dieser Handhabung nicht von Generation zu Generation weitergegeben und weiterentwickelt, säßen wir heute nicht in zentralgeheizten Wohnungen. Die Restaurierung und Konservierung von Kunst und Kulturgut trägt zu dieser Erhaltung in erheblichem Maße bei, ihr Stellenwert in der Kulturgeschichte ist unumstritten, wird jedoch leider gerne im allgemeinen Bewusstsein als weniger wichtig erachtet.

 

Ziel meiner Arbeit ist, die Kunstwerke in ihrer Gesamtheit zu erhalten. Das beinhaltet nicht nur den reinen Materialerhalt, sondern auch den Erhalt der jedem Kunstwerk eigenen inhaltlichen Aussage. Ein wesentlicher Teil davon ist die Wiederherstellung der Entschlüsselbarkeit dieses Inhaltes, der oft sehr eng mit dem ästhetischen Erscheinungsbild des jeweiligen Objektes einhergeht. Die Wiederherstellung des Inhaltes und der werkimmanenten Aussage eines Kunstwerkes ist gleichzeitig auch die Wiederherstellung seiner "Benutzbarkeit" für den Betrachter. Jedes Kunstwerk kann im Betrachter die unterschiedlichsten Prozesse auslösen, jedes Kunstwerk erzählt durch seine Darstellung, seinen Inhalt, seine Materialwahl, seine Gebrauchsspuren etc. eine umfangreiche Geschichte über sich selbst, über seine Entstehung, über die Entstehungszeit, über den Kulturkreis und seine Philosophie, über den Künstler, den Auftraggeber, die Gesellschaft etc.

Kunst als Ausdrucksform der Kultur ist immer auch mit einer Art der Benutzung verbunden, jedes entstandene Werk erfüllt in irgendeinem Sinne eine "Aufgabe", deren Erhaltung gleichwertig neben dem Materialerhalt Gegenstand meiner restauratorischen Arbeit ist.

 

Erst wenn die Konservierung über den reinen Materialerhalt hinausgeht, die Bestimmung des einzelnen Kunstwerkes wieder ablesbar und verständlich ist, das Kunstwerk im Idealfall sogar maßvoll und ohne Schaden zu nehmen wieder in seinen ursprünglichen Gebrauch zurückgeführt werden kann, erst dann ist der Anspruch vom Erhalt des Kulturgutes gänzlich erfüllt. Denn Kultur besteht nicht nur aus dem Materiellem, mit den Sinnen Wahrnehmbaren, sondern genauso aus dem Immateriellen, den geistigen Inhalten, dem menschlichen Denken.

 

 

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Köln, Restaurierungsatelier Conservatio Artis