Vorzustand vor der Restaurierung
Die Leinwand ist sehr beulig, die Aufspannung hat sich teilweise gelöst, die Leinwandspannung ist schwach. Da es sich um den originalen, aber nicht keilbaren Spannrahmen (mit Originaler Aufspannung) handelt, gibt es keine Möglichkeit, die Leinwandspannung Auskeilen zu regulieren.
Im Bereich der Obereschenkel ist ein Loch in der Leinwand, die Malschicht ist in diesem Bereich verloren und inm Umfeld gelockert.
Der Firnis ist verschmutzt und stark zusätzlich vergilbt.
Endzustand nach der Restaurierung
Nach dem Ausrahmen wurde die Leinwand abgespannt, die porösen, teilweise sehr knapp bemessenen Ränder durch eine Randanstückung stabilisiert und wieder neu auf den
originalen Spannrahmen aufgespannt.
Der Riß wurde mit einer Einzelfadenverklebung geschlossen, die Gemäldeoberfläche gereinigt und der Firnis abgenommen. Die Fehstelle im Rißbereich wurde gekittet und retuschiert, anschließend ein neuer Firnis aufgetragen, das Altarblatt mit einem Rückseitenschutz versehen und wieder eingerahmt.
Technologische Details
Selten kommen auf unsere Zeit die Originalzusammenhänge, die hier noch sichtbar sind: zum Einen ein für die Entstehungszeit typische Spannrahmen mit Verdüblung der Eckverbindungen zu deren Arretierung, indiesem Falle sind pro Verbindung zwei Dübel gesetzt. Die Rahmenleisten sind durch eine einfache Schlitz- und Zapfverbindung ineinander gefügt.
Zum Anderen die originale Aufspannung, wobei hier sogar die Fadenschlaufen der für die Grundierung der Leinwand verwendetetn sogenannten "Holländischen Spannmethode" auch für die endgültige Aufspannung verwendung fanden, nicht durchgehend, aber doch an mehreren Stellen, beispielhaft an diesem Photo zu sehen.
Eine weitere solche Stelle ist hier im Photo nach dem Abspannen zu sehen.
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